In den Samen der Hanfpflanze steckt jede Menge Kraft. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass eine Pflanze daraus wachsen soll. Aufgrund der Stigmatisierung von Cannabis wird diese Eigenschaft jedoch unterschätzt. Wir klären auf, wie Hanfsamen sogar der Gesundheit dienen können.
Der Besitz von Hanfsamen ist nicht illegal
Im Gegensatz zu den anderen Pflanzenteilen von Cannabis, insbesondere den Blüten, ist der Besitz der Samenkörner nicht verboten. Selbst diese Samen dann ihrer eigentlichen Bestimmung zukommen zu lassen, also einpflanzen, ist, zumindest in Österreich, ebenfalls legal. Solange die Cannabispflanzen keine Blüten bilden, dürfen sie als Zierpflanzen gezogen werden.
Die richtige Lagerung von Hanfsamen
Wie alle anderen Samenkörner auch, benötigen Hanfsamen Wärme, Licht und Feuchtigkeit, um zu keimen. Bei der Lagerung von Hanfsamen sollten diese Bedingungen daher vermieden werden. Um den Kontakt mit Licht zu vermeiden, empfiehlt sich die Aufbewahrung in einem dunklen Samentütchen oder in einer kleinen Box. Für eine kurzfristige Lagerung, zum Beispiel für den Verzehr, eignet sich als Verwahrungsort der hintere Teil des Kühlschranks, dort ändert sich die Temperatur nicht so stark, wenn die Tür geöffnet wird. Viele Züchter lagern die Samen der Hanfpflanze sogar im Gefrierfach oder einfach bei Zimmertemperatur in einer Schublade. Jede Methode der Lagerung hat ihre Vor- und Nachteile. Wir finden die Lagerung bei einer konstanten Zimmertemperatur zwischen 17° Celsius und 20° Celsius am schonendsten für die kleinen Wunderkörner. Viel wärmer darf es allerdings nicht sein, da bei einer Temperatur von 24° Celsius der Keimprozess beginnt. Vor allem, wenn die Samen mehrere Jahre aufbewahrt werden sollen, ist diese Lagerung ideal. Für ein optimales Ergebnis sollten die verpackten Samenkörner in einem Trocknungsmittel, wie Reis, lagern. Der Reis entzieht der Umgebungsluft die Feuchtigkeit und hält die Samen damit zusätzlich trocken.
Der Verzehr von Hanfsamen ist gesund!
Hanfsamen sind ein echtes Superfood, allerdings ist die ernährungsphysiologische Wirkung der Samen leider in Vergessenheit geraten. Doch warum genau sind die Samen der Cannabispflanze so gesund für den menschlichen Körper? Welche Inhaltsstoffe stecken genau drin? Vor allem der hohe Eiweißgehalt sticht sofort ins Auge: 100 g Hanfsamen enthalten bis zu einem Drittel Protein. Der Aufbau der Aminosäuren ist dabei entscheidend, er gleicht dem von menschlichen Aminosäuren. Die enthaltenden Aminosäuren sind für uns sogar essenziell, das bedeutet, dass wir sie zwar zum Überleben benötigen, selbst aber nicht produzieren können. Ein weiterer Bestandteil von Hanfsamen sind gesunde Fette, wie beispielsweise Omega 3 und Omega 6. Doch das ist noch längst nicht alles! Die Cannabissamen enthalten wichtige Antioxidantien, welche im Körper gegen Zellschädigung wirken. Auch gegen Entzündungen enthalten die Samen eine Waffe: die Gamma-Linolsäure. Aus diesem Grund können sie zum Beispiel gegen Neurodermitis helfen. Die Samen des Hanfs sind somit echte Gesundheitsförderer und stehen anderen Samen, wie beispielsweise Leinsamen in nichts nach.
Welche gesunden Inhaltsstoffe in Hanfsamen stecken, steht noch einmal in der folgenden Zusammenfassung:
- Protein
- Fette
- Antioxidantien
- Linolsäure
Hanfsamen eignen sich für viele Rezepte
Falls Sie sich jetzt fragen, wie die Cannabissamen in der Küche verwendet werden können, folgt hier die Antwort. Die einfachste Methode die Samenkörner zu verzehren, ist sie pur zu essen. Unverarbeitet passen sie auch hervorragend zu Eisspeisen, Joghurts, Milchshakes und Müslis. Hanfsamen sind allerdings noch weitaus vielfältiger, so können sie auch als Nussersatz, zum Beispiel in Teigen, verwendet werden. Auch als Ersatz für Croûtons in einem Salat eignen sich Hanfsamen wunderbar. Die Samenkörner können dabei sowohl erhitzt werden(am besten in einer Gusspfanne ohne Fett), als auch kalt gegessen werden. Sobald die Samen erhitzt werden, entfalten sich die ätherischen Öle, welche später für einen tollen Geschmack sorgen. Die Einsatzmöglichkeiten von Hanfsamen sind wirklich vielfältig und die Liste an Gerichten ließe sich noch endlos erweitern. Ein tolles Produkt aus Hanfsamen, welches in der Küche oft verwendet werden kann, ist das Hanföl. Um das begehrte Öl zu erhalten, müssen die Samen in einer Ölpresse ausgepresst werden. Das extrahierte Öl kann dann in wiederum vielen Rezepten eingesetzt werden.
Hier sind Hanfsamen erhältlich
Vor allem im Internet boomt der Handel mit den kleinen Samenkörnern, welche dort oft als Seeds bezeichnet werden. Die Hanfsamen können allerdings auch in Geschäften erworben werden, vor allem in Head- und Growshops ist das in Österreich problemlos möglich. Weitere Bezugsquellen für Cannabissamen können Reformhäuser und Bioläden sein. Erhältlich sind die Samenkörner entweder unbehandelt, geschält oder gar weiterverarbeitet werden. Produkte aus Hanfsamen sind zum Beispiel Öle und vegane Proteindrinks.
So lautet das Fazit
Der Besitz von Hanfsamen ist nicht verboten. Solange keine Blüten gebildet werden, dürfen sogar die Pflanzen in Österreich als Zierpflanzen gezogen werden. Die Cannabissamen können allerdings nicht nur eingepflanzt, sondern auch gegessen werden. Aus ernährungsphysiologischer Sicht, sind die Samen der Cannabispflanze wahre Wunderkörner. Neben viel Protein enthalten sie unter anderem noch wertvolle Fette und Antioxidantien. Die Hanfsamen können sowohl roh, als auch erhitzt gegessen werden. Die richtige Lagerung von Cannabissamen ist oft eine Meinungssache und hängt von dem Verwendungszweck der Samen ab. Erhältlich sind Hanfsamen vor allem im Internet, aber auch in Reformhäusern und Bioläden.