Chronische Schmerzen belasten und beeinträchtigen den Alltag eines jeden Betroffenen. Worauf geachtet werden muss und warum diese Form der Schmerzen ein Warnsignal ist, wird im folgenden Ratgeber näher beschrieben.
Was sind chronische Schmerzen und wann spricht man davon?
Unter chronischen Schmerzen ist eine Krankheit zu verstehen. Zudem spricht man von „chronisch“, wenn diese über einen längeren Zeitraum andauern und sich nach und nach verschlechtern bzw. verschlimmern. Sie können als immer wiederkehrende Schmerzen betitelt werden. Chronische Schmerzen können beispielsweise Rücken- und Kopfschmerzen aber auch Nervenschmerzen sein.
Welchen Zweck haben Schmerzen überhaupt?
Chronische Schmerzen treten in regelmäßigen Abständen immer wieder auf. Die Lebensqualität des Betroffenen wird stark eingeschränkt und Folgeschmerzen sind ein weiterer negativer Effekt. Der chronische Schmerz an sich ist eine Folge eines schleichenden Prozesses. Die Vorform des „einfachen“ Schmerzes ist ein Warnsignal des Körpers. Sobald der Schmerz jedoch chronisch wird, ist er zu einer komplett eigenständigen Krankheit geworden.
Was kann gegen chronische Schmerzen getan werden? Was hilft?
Wie bereits erwähnt wurde, ist der Prozess eines Schmerzes, der die chronische Form annimmt, ein äußerst langwieriger. Genauso langwierig kann sich der „Kampf“ gegen die Schmerzen erweisen. Oft ist es jedoch nur möglich, eine Linderung zu erreichen, sodass die Betroffenen in Ihrem Alltag besser zu Recht kommen und an eben diesem wieder aktiv teilnehmen können.
Mögliche Abhilfe bzw. Linderung können folgende Maßnahmen bewirken:
- Schmerzpräparat
- Bewegung
- Verhaltenstherapie
- Entspannung
- Muskelentspannung
- Biofeedback
- Atemtherapie
- Hypnose / Selbsthypnose
- Ernährung
- CBD
Schmerztabletten und Schmerzpräparate
Sicherlich hält die klassische Medizin eine Menge an Schmerzpräparaten bereit, welche eben diese lindern bzw. eindämmen sollen. Um eine gewisse Abhängigkeit zu vermeiden, sollte aber ein ganzheitliches Konzept in Zusammenspiel mit Schmerzmedikamenten und Entspannungs- sowie Therapieeinheiten gewählt werden.
Bewegung
Die Bewegung ist bei der Therapie von chronischen Schmerzen der wohl wichtigste Aspekt. Durch die täglichen Bewegungseinheiten werden schmerzlindernde Stoffe im Körper ausgeschüttet. Zudem verbessert sich die Durchblutung und führt zu einem allgemein positiven Wohlbefinden. Zu Beginn sollte nicht zu viel von sich selbst abverlangt werden. Eine langsame Steigerung ist zu empfehlen.
Verhaltenstherapie
Bei der Verhaltenstherapie ist oft die Rede von der kognitiven Verhaltenstherapie. Sie ist eine Ergänzung zu den klassischen medizinischen Maßnahmen zu verstehen. Um den chronischen Schmerz besser zu verstehen, wird davon ausgegangen, dass dieser in einer Wechselbeziehung von Körper und der eigenen Psyche stattfindet. Dies bedeutet, dass der Schmerz durch Stress, die Gedanken und die Gefühle eines Menschen beeinflusst werden kann. Hierzu zählen Faktoren wie der Stress am Arbeitsplatz, in der Familie oder dem sonstigen Umgang mit Menschen wie Behörden. Selbst der innere Druck viel leisten zu wollen und der dazugehörige Durchhaltewille bis zur nächsten Pause kann die Schmerzen verstärken. Mit diesen Ängsten gehen oft Schlafstörungen einher. Diese wiederum führen zu Schlaflosigkeit am Folgetag, somit zu Unkonzentriertheit und schlussendlich zu erneutem Stress. Die kognitive Verhaltenstherapie setzt genau an diesen negativen Gedanken sowie Verhalten an. Es erfolgt eine genaue Analyse des Verhaltens des Betroffenen in diesen Situationen und wie er diese sicher bewältigen kann.
Entspannung
Die Entspannungstherapie nimmt einen ebenso wichtigen Stellenwert ein wie Schmerzmedikamente. Mit den Entspannungstechniken wird versucht bei dem Betroffenen die Schmerzschwelle zu erhöhen. Der richtige Umgang mit den Schmerzen und die Einstellung zu ihnen werden geschult. Oftmals werden Techniken des Yoga oder aber der Meditation angewandt.
Muskelentspannung
Die Muskelentspannung gehört in die Kategorie der Entspannungstherapie. Mit der Entspannung der Muskeln nach dem amerikanischen Nervenarzt Edmund Jacobsen soll diese dazu beitragen, den eigenen Körper besser wahrzunehmen um die Sensibilität und deren anschließende Reaktion darauf zu erhöhen. Die Entspannungsphase soll mit dem Erleben des Schmerzes einhergehen. Die Muskelentspannung soll dazu beitragen, dass der chronische Schmerz eingedämmt wird.
Biofeedback
Diese Form wird ebenfalls zur Entspannungstherapie gezählt. Aber ganz anders als wie bei den körperlichen Entspannungsmethoden wird beim Biofeedback die Unterstützung eines Computers benötigt. Am Schmerzpatienten werden sogenannte Elektroden angebracht. Diese übermitteln die Temperatur der Haut, den Blutdruck, die Muskelspannung und auch den Herzschlag. Die so übermittelten Daten werden im Anschluss dazu verwendet, dem Patienten aufzuzeigen, wie er seine Sinne beeinflussen kann.
Atemtherapie
Die Atemtherapie wird bei Schmerzpatienten, welche unter COPD oder Bronchitis leiden immer wieder zur Schmerzregulierung angewandt. Diese Form der Therapie wird auch als bewusstes Atmen bezeichnet. Die Atemtherapie stellt eine gute alternative Heilmethode zu anderen schmerzlindernden Methoden dar, dies ist aber nicht zweifelsfrei bewiesen. Allerdings wird sie neben der Einnahme von Medikamenten empfohlen. Das kontrollierte Atmen soll Verspannungen lösen, um dem Schmerz entgegenzuwirken. Das tiefe und kontrollierte Ein- sowie Ausatmen spielt eine wichtige Rolle bei der Atemtherapie. Die Konzentration soll voll und ganz auf die Atemtechnik gelegt werden. Dieses bewusste und kontrollierte Atmen soll dem Schmerzpatienten dabei helfen sich zu entspannen und Ängsten sowie Stress keinerlei Raum zu bieten.
Hypnose / Selbsthypnose
Die Hypnose wird gemeinsam mit dem Patienten bei einem Therapeuten durchgeführt. Dieser versetzt ihn in einen Zustand der Entspannung. In diesem Zustand können die Patienten um sich herum nichts mehr wahrnehmen, was ihre Empfindungen negativ beeinflussen könnte. So wird beispielsweise die Geräuschkulisse rund herum nicht mehr wahrgenommen. Der Schmerzpatient wirkt mithilfe von inneren Bildern gegen den Schmerz. Durch diese Form der kreativen Vorstellungskraft kommt es zu einer Linderung des Schmerzempfindens. Neben der Hypnose kann der Schmerzpatient auch die Selbsthypnose anwenden. Mit einer Selbsthypnose soll der betroffene Patient seine Schmerzen selbst kontrollieren lernen. Diese Form der Hypnose kann jeder Schmerzpatient ausführen. Er erlernt, wie er sich selbst in den Zustand der Entspannung versetzen kann und die inneren Bilder wieder hervorruft. Die Hypnose oder Selbsthypnose sollte als ein weiterer Baustein der Verhaltenstherapie gesehen werden.
Ernährung
Chronische Schmerzen können oft auf eine falsche Ernährung zurückgeführt werden. Die Entzündungsherde im Körper sind mit ein Grund für chronische Schmerzen wie beispielsweise in den Muskeln oder dem Gewebe. Der Auslöser der Entzündungen und späteren Schmerzen sind der grob fahrlässige Umgang mit zu viel Alkohol, Zucker aber auch Gluten. Bei chronischen Schmerzen sollte die Ernährung nie vernachlässigt werden. So gibt es verschiedene Lebensmittel, welche im Körper entzündungshemmend wirken. Zu diesen positiven Lebensmitteln bei der Schmerztherapie zählen Ingwer, Knoblauch, Gerstengras, Zwiebeln, Lachs, Kurkuma aber auch Erdbeeren und Olivenöl.
CBD
Cannabidiol auch CBD genannt wird aus Hanf gewonnen. Die Wirkungsweise von CBD geht von einer Entzündungshemmung über eine Angst lösende Wirkung bis hin zur Entkrampfung. Bei dieser Art von natürlichen Schmerzmitteln ist darauf zu achten, dass diese eine hohe Qualität aufweisen sollten und die Anwendung im Land des Schmerzpatienten legal sein muss. So gibt es CBD in Blüten und Tropfenform. CBD in Form von Öl soll Schmerzen lindern und kann das Immunsystem stärken. CBD ist zudem auch in Form von CBD Gras anwendbar. Der Reinheitsgrad der Blüten entscheidet über den enthaltenen Wert. Die Anwendung von CBD für chronische Schmerzen soll körperliche wie auch seelische Symptome positiv beeinflussen können.
Chronische Schmerzen eindämmen
Grundsätzlich ist die Behandlung bei chronischen Schmerzen als ein ganzheitliches Gesamtpaket zu verstehen, welches aus unterschiedlichen Bausteinen besteht. Dazu zählen neben den Schmerzpräparaten auch eine Kombination von Physiotherapie, Ergotherapie und der Psychotherapie. Die natürlichen Heilmethoden wie auch die Methoden zur Selbsthilfe sollten je nach Grad der chronischen Schmerzen mit in den Heilprozess einbezogen werden. So kann versucht werden, den Leidensweg des von Schmerzen betroffenen Menschen zu lindern bzw. einzudämmen. Sowohl die Schulmedizin als auch natürliche Heilverfahren bieten dem Schmerzpatienten die Möglichkeit, ihre Lebensqualität deutlich zu verbessern. Ein wichtiger Ansatz ist die ganzheitliche Schmerztherapie. Schmerzpatienten sollten die vorherigen Warnsignale ihres Körpers unbedingt ernst nehmen und Gegenmaßnahmen einleiten, um dem chronischen Verlauf entgegenzuwirken.