Kaum eine Pflanze genießt solch einen Kultstatus wie die weibliche Hanfpflanze. Seit den späten Sechziger-Jahren ist Cannabis nicht mehr aus der Pop- und Jugendkultur wegzudenken – besonders in Reggae und Hip-Hop. Mittlerweile ist sie einigen Erhebungen zu folge die am häufigsten konsumierte illegale Droge – so auch in Österreich und Deutschland. Doch auch schon vorher fand Hanf breite Verwendung: als Arzneimittel, als Grundlage für die Stoffproduktion und als Genussmittel. Ein vielfältiges Gewächs, das weit mehr zu bieten hat als nur die Diskussion um die Legalisierung einer “sanften Droge”.
Was ist Cannabis?
Einerseits bezeichnet Cannabis die gesamte Gattung der Hanfgewächse. Cannabis ist die wissenschaftliche (ergo latinisierte) Form des griechischen Kánnabis – und bedeutet erst einmal schlicht “Hanf”. Dieser heißt in seiner häufigsten Ausprägung auch dementsprechend cannabis sativa.
Umgangssprachlich werden aber auch Cannabis-Produkte wie Haschisch oder Marihuana schlicht mit Cannabis bezeichnet, ebenso wie Cannabis-Extrakte (bspw. Haschischöl) und Cannabinoide. Aber auch einzelne Bestandteile der Hanf-Pflanze wie Blätter, Blüten, Fasern und Samen werden häufig auch mit “Cannabis” benannt.
Hanfgewächse zählen zu den ältesten Nutzpflanzen der Menschheit. Sie dienen nicht nur als nachwachsender Rohstoff für die Textil- und Bauindustrie, sondern können auch auf eine lange Geschichte als Arznei- und Rauschmittel zurückblicken.
Jedoch eignet sich nicht jede Cannabis-Sorte für all die erwähnten Einsatzzwecke. Ebenfalls können auch nicht sämtliche Pflanzenteile für alle Einsatzgebiete herangezogen werden. Dies liegt vor allem in der pflanzlichen Beschaffenheit der Hanfpflanze begründet, sowie deren unterschiedlichen Inhaltsstoffen – und ergo unterschiedlichen Wirkungen.
Die Cannabis-Pflanze
Biologisch gehört Cannabis in die botanische Gattung der Hanfgewächse (Cannabaceae).
Sie besitzt über 60 “Cannabis-Wirkstoffe” (Cannabinoide), darunter auch verschiedene psychoaktive Stoffe. Die stärkste Wirksubstanz unter den psychoaktiven Stoffen ist das Tetrahydrocannabinol (THC). Dieses ist jedoch nicht in jedem Hanfgewächs oder Pflanzenbestandteil gleichermaßen vorhanden.
So gibt es eine weibliche und eine männliche Form der Hanfpflanze. Gelegentlich, jedoch selten, treten auch zwittrige Varianten auf.
Cannabis wird seit vielen tausenden Jahren kultiviert. Trotzdem haben sich vor allem drei Formen des Hanfs durchgesetzt:
- “gewöhnlicher” Hanf (Cannabis sativa)
- Indischer Hanf (Cannabis indica)
- Ruderal-Hanf (Cannabis ruderalis)
Als Nutzhanf werden vor allem nur Pflanzen der Sorte cannabis sativa herangezogen, der indische Hanf (Cannabis indica) dient hingegen vor allem nur als Drogen- und Medizinpflanze. Jedoch enthält nur die weibliche Form der Gattung „Cannabis sativa“ genügend THC, um einen Rausch zu erzeugen. Dementsprechend stellt sie häufig die Grundlage der Produktion von Haschisch und Marihuana.
Neben der möglichen Wirkung durch das THC unterscheiden sich ansonsten beide Pflanzen-Geschlechter auch weiter: Männliche Pflanzen werden früher erntereif als die weiblichen. Zudem sterben sie früher ab als weibliche Exemplare.
Legaler Anbau beschränkt sich in Deutschland und Österreich lediglich auf Nutzhanf.
Verbreitung und botanische Besonderheiten
Cannabis wird weltweit angebaut, jedoch besonders häufig in einem warmen bzw. tropischen Klima. Die weltweit bedeutendsten Anbauländer sind Afghanistan, Jamaika, Libanon, Marokko, Nigeria, Kolumbien, Pakistan sowie die Türkei. Besonders Marokko stellte noch in den 90er Jahren den Großteil des nach Europa importierten Haschisch her. Heute stammt dieses stetig steigend aus Indoor-gezüchteten Pflanzen in den jeweiligen heimischen Ländern.
Hanf ist eine meist einjährige Pflanze. Dies bedeutet, dass von der Keimung bis zum Absterben nur eine Vegetationsphase vergeht. Hanf kann somit nicht langfristig gezogen werden, sondern muss jedes Jahr neu gesetzt werden. Die Aussaat von Nutzhanf erfolgt in Freiluft zwischen Mitte April und Mitte Mai.
Die charakteristischen Blätter sind handförmig aufgebaut, wobei der Rand eine Form aufweist, die wie die Zacken einer Säge wirkt. Die Anzahl der Blättchen an einem Blatt kann dabei schwanken: Die ersten Blattpaare haben gewöhnlich nur ein Blättchen, nachfolgende können bis zu dreizehn haben. Gewöhnlich sind jedoch nur sieben bis neun Blättchen pro Hanfblatt anzutreffen. Im unteren Bereich der Hanfpflanze sind die Blätter vorwiegend gegenständig (zu zweit gegenüberstehend), weiter oben wechselständig (aufeinanderfolgend sowie spiralförmig).
Die Früchte des Hanfs bezeichnet man als Achänen.
Anbau und Verwendung
Hanf gilt als anspruchslose Pflanze, die auf den unterschiedlichsten Böden in fast allen Regionen der Welt wächst. Die Wurzeln einer ausgewachsenen Hanfpflanze können bei optimalen Bodenverhältnissen bis zu 140 cm in den Boden eindringen. Dies ist tiefer als bei vergleichbaren Nutzpflanzen und prädestiniert Hanf zur Verwendung auf ausgelaugten sowie verhärteten Böden. Der Hanf-Anbau lockert also den Boden und kann so gegebenenfalls den späteren Anbau anspruchsvollerer Pflanzen (wie bspw. Getreide) vorbereiten. Hanf wird ebenfalls in versteppten Gebieten verwendet, um den Boden nicht nur zu lockern, sondern auch zugleich zu beschatten. Nach der Besserung des Bodens werden dann in der Folge andere Pflanzen ausgesät.
Die Sortenwahl ist innerhalb Europas auf die zugelassenen und zertifizierten Sorten beschränkt. Diese finden sich im Sortenkatalog der EU (Link: Common Catalogue of Varieties of Agricultural Plant Species). Der Anbau von Faserhanf muss der zuständigen Behörde angezeigt werden.
Die zum Anbau zugelassenen Sorten weisen einen sehr hohen Faseranteil aus und zeichnen sich auch durch einen geringen Anteil von THC aus. Der in Europa, und somit auch Deutschland und Österreich, zugelassene Hanf eignet sich daher nicht zur Erzeugung von Haschisch und Marihuana. Nutzhanf wird vor deshalb vor allem zur Gewinnung von Hanffasern angebaut, welche vor allem in der Stoffproduktion Verwendung findet oder zu Dämmmaterial weiterverarbeitet wird. Zudem finden Hanffasern zunehmend Verwendung als Faseranteil in mit Naturfasern verstärkten Kunststoffen. Aber auch andere Produkte lassen sich aus der Hanfpflanze gewinnen: Hanfschäben, Hanfsamen (zur Gewinnung von Hanföl) und Hanfblüten und -blätter (zur Herstellung von ätherischem Hanföl auch CBD Öl genannt).
Konsum und Wirkung von Cannabis
Wird Hanf nicht zur oben beschriebenen Nutzung angebaut, steht zumeist der Cannabiskonsum im Fokus. Aufgrund seiner Wirkung als Rauschmittel erfreut sich Cannabis einer hohen Beliebtheit unter den illegalen Drogen. Hierbei kommen vor allem die Cannabinoiden Inhaltsstoffe THC und CBD zum Tragen, welche psychoaktive Wirkungen besitzen.
Zumeist wird Cannabis in Form von Marihuana, Haschisch oder selten auch als Haschischöl zu Rauschzwecken konsumiert. Marihuana bezeichnet dabei die getrockneten Blüten und Blätter der weiblichen Hanfpflanze, Haschisch ein getrocknetes Gemisch aus dem Harz der Blütenstände. Haschischöl ist ein konzentrierter Auszug von Cannabis-Harz.
Die gängigste Form des Konsums ist das Rauchen von sogenannten Joints – was auch umgangssprachlich als kiffen bezeichnet wird. In einem Joint wird das zerbröselte Haschisch oder Marihuana zumeist mit Tabak vermengt und zu einer Zigarette gedreht. Aber auch das Wickeln in ein Tabakblatt ist eine beliebte Form des Kiffens (“Blunt”).
Jedoch kann man Cannabisprodukte auch über verschiedene Pfeifen (Wasserpfeifen, “bongs”) rauchen, welche das Kiffen häufig mit intensiveren Rauscherlebnissen versehen. Aber auch die Auflösung in Tee, Schokolade oder Keksen (Spacecookies) sind gängige Konsumformen von Cannabis.
Die Konsumform beeinflusst auch den Zeitpunkt des Wirkungseintritts.
Wird Cannabis über die Lungen aufgenommen (“Kiffen”), setzt die Wirkung meist unmittelbar ein, da der Wirkstoff zeitnah über die Atemwege resorbiert wird und die Blut-Hirn-Schranke überwindet. Die Wirkung beim Kiffen erreicht ihr Maximum nach circa einer Viertelstunde und hält dann für einige Minuten an. Nach 30-60 Minuten klingt der Cannabis-Rausch durch den Joint langsam ab – nach 2 bis 3 Stunden ist er zumeist vollständig verflogen.
Wird Cannabis oral eingenommen, wird das THC entsprechend langsamer in den Blutkreislauf aufgenommen – mit einer verzögerten Wirkung im Vergleich mit dem Kiffen von Marihuana und Haschisch. Zudem setzt sie unvorhersehbarer ein, durchaus auch sehr plötzlich. Einen Einfluss hat auch, was und wieviel man zuvor gegessen hat.
Die Art des Konsums (bspw. Kiffen im Joint oder Bong, Verzehr von Spacecookies) beeinträchtigt auch die Wirkung von Cannabis. Zudem beeinflussen auch die Menge des aufgenommenen Wirkstoffs sowie die Konsumsituation als auch die psychische Stabilität des Konsumierenden den Rausch.
Häufig wird eine Anhebung der Stimmung wahrgenommen, zusammen mit einem Gefühl der Entspannung und Wohlbefinden. Durchaus üblich ist auch ein heiteres Gefühl, verbunden mit einem gesteigerten Kommunikationsbedürfnis. Sinneswahrnehmungen können intensiver wahrgenommenen werden.
Auf der anderen Seite wird auch von unangenehmen Wirkungen berichtet: niedergedrückte Stimmung, Unruhe und Angst. Auch Panikreaktionen, Verwirrung und Verfolgungsphantasien bis hin zu paranoiden Wahnvorstellungen sind ebenfalls möglich.
Besonders bei unerfahrenen Konsumenten können Panikreaktionen auftreten. Diese können jedoch auch bei routinierten Konsumenten trotz der Gewöhnung an das Rauschmittel spontan anzutreffen sein.
Zwischen Nutz-Hanf und Rauschmittel – die Geschichte des Hanf
Wie bereits weiter oben erwähnt, gehört Hanf zu den ältesten kultivierten Heil- und Nutzpflanzen. Bereits vor mehr als 5.000 Jahren wurde Cannabis in China zur Herstellung von Seilen und Kleidern verwendet. Der Einsatz als Heilmittel ist dort seit etwa viertausend Jahren nachweisbar.
Über Indien gelangte schlussendlich die Cannabis-Pflanze in den Mittleren und Nahen Osten. Von dort waren die Wege aufgrund der alten Handelsrouten nach Europa nur noch kurz.
Der Cannabiskonsum zu Rauschzwecken, also die Verwendung des Hanfs als Rauschmittel, etablierte sich wahrscheinlich zunächst in Indien. Und dort vor allem zu kultischen bzw. religiösen Zwecken.
Europa erkannte die Rauschwirkung des weiblichen Hanfs erst im 19. Jahrhundert. Cannabis entwickelte sich in der Folgezeit zu der nach Alkohol am häufigsten konsumierten Droge mit Rauschwirkung.
Medizinische Verwendung von Cannabis
Bereits frühe Quellen zeugen von der Nutzung der weiblichen Cannabisblüten zur medizinischen Nutzung. So datiert die erste Schrift zur medizinischen Verwendung von Cannabis ungefähr 4.700 Jahre zurück, in das alte China.
Aber auch in Indien wusste man bereits vor etwa 2.400 Jahren über die Anwendung der cannabinoiden Inhaltsstoffe schriftlich zu berichten. Festgehaltene Anwendungsgebiete sind Epilepsie und Schmerz-Therapie.
Mit dem ersten Kreuzzug gelangte Cannabis im 11. Jahrhundert auch in die europäische Medizin. Vor allem in vielen Klöstern fand der Hanf auch als Heilmittel Beachtung. Hier wurde Cannabis vor allem bei rheumatischen und bronchialen Erkrankungen angewendet. Zudem setzte sich Hanf in der Folge auch als Ersatz für Opium durch.
Eine verstärkte Dokumentation von Cannabis ist ab dem 16. Jahrhundert in Kräuter- und Medizinbüchern festzustellen. Ab dem 19. Jahrhundert war Hanf schließlich ein breit verwendetes Schmerzmittel, häufig in Form von alkoholischen Extrakten. In Amerika sogar das am häufigsten verwendete – bis um die Jahrhundertwende mit Aspirin die synthetisch erzeugten Schmerzmittel die Spitzenposition einnahmen. (Zwischen 1840 und 1900 hatten Cannabispräperate in den USA einen Marktanteil von über 50% aller verkauften Medikamente und Heilmittel.)
Waren in Europa zwischen der Mitte des 19. und 20. Jahrhunderts noch über 100 Cannabismedikamente verfügbar, nahm die Präsenz in der Medizin durch die synthetischen Heilmittel jedoch stetig ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte eine fast weltweite Verbotsbewegung von Cannabispräparaten, welche aktuell mehr und mehr rückgängig gemacht wird. In immer mehr Ländern, darunter auch Deutschland, ist die medizinische Verwendung von Cannabis wieder bei Schwerkranken erlaubt.
Die Cannabis-Prohibition des 20. Jahrhundert
1925 unterzeichnete Deutschland auf der zweiten Opiumkonferenz ein erstes Abkommen, welches Cannabis neben Kokain und Heroin dem Opium als Droge gleichstellte. Die Aufnahme des Hanfs in diese Liste an Drogen hatte sich Deutschland zuvor verweigert, wurde aber mit der Androhung von Importzöllen auf die in Deutschland gefertigten Rauschmittel Kokain und Heroin politisch auch zur Ächtung des Cannabis gedrängt. Dieses Opiumgesetz wurde später in das Betäubungsmittelgesetz überführt und stellt somit die immer noch gültige, juristische Grundlage zum Umgang mit Drogen in der Bundesrepublik dar.
Aktuelle Rechtslage in Deutschland und Österreich
Durch die Verabschiedung erwähnten Opiumgesetzes durch den Deutschen Reichstag, unterliegt Cannabis seit 1929 einer strengen Kontrolle in Deutschland. Auch mit dem seit 1971 in Kraft getretenen Betäubungsmittelgesetz gilt: Besitz, Handel und Anbau von Cannabis ist verboten. Jedoch ist es gängige und durch das Bundesverfassungsgericht legitimierte Verfahrensweise, dass bei geringen Mengen von einer Strafe abgesehen wird. Dies führt in vielen Fällen auch zur Einstellung des aufgenommenen Verfahrens wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Eine Definition einer „geringen Menge“ ist jedoch nicht gegeben, weswegen diese Auslegung je nach Bundesland schwankt.
Seit dem März 2017 ist es jedoch gesetzlich wieder möglich Cannabisblüten und Cannabisextrakte schwerkranken Menschen zugänglich zu machen. Die Verschreibung muss jedoch von einem Arzt oder Apotheker vorgenommen werden. Die Kosten für die Behandlung übernimmt die gesetzliche Krankenkasse.
In Österreich regelt das Suchtmittelgesetz den Umgang mit Cannabis. Das Rauschmittel wird hier als Suchtmittel eingestuft und dementsprechend ist Erwerb, Besitz, Erzeugnis, Ein- und Ausfuhr sowie Überlassung und Beschaffung zu bestrafen. Da Cannabiskonsum mindestens einer dieser Tätigkeiten bedarf, ist er de facto auch illegal. Als “geringe Menge” gilt in Österreich jedoch weniger als 20 Gramm THC, was etwa 80 bis 300 Gramm Marihuana entsprechen können.
Verwendung als Rauschmittel
Verbreitung in der Bevölkerung
Eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sieht vor allem junge Erwachsene als Hauptkonsumenten von Cannabis. Dementsprechend hätten knapp 18% dieser Altersgruppe innerhalb eines Jahres mindestens einmal Cannabis konsumiert, regelmäßig jedoch nur 5%.
In einer anderen Studie, welche in gesamt Europa und Nordamerika durchgeführt wurde, gaben 7% der Mädchen in Österreich an, schon einmal Cannabis konsumiert zu haben, 13% der Jungs standen zu ihrem Cannabiskonsum. In Deutschland lagen diese Zahlen bei 15% und 18%.
Eine Bevölkerungsbefragung in der Schweiz ließ 2014 darauf schließen, dass dort mindestens 210.000 Personen innerhalb eines Jahres Cannabiskonsum hatten.
Arten der Zubereitung und des Konsums
Aus Cannabis können vor allem drei berauschende Extrakte gewonnen werden:
- Haschisch
- Marihuana
- Haschischöl (bzw. Cannabisöl)
Diese drei Cannabisextrakte unterscheiden sich jedoch in ihrer Zusammensetzung.
Haschisch ist das gepresste Harz der Hanfpflanze. Dieses ist fettlöslich und kann so zur Zubereitung von THC-haltigen Lebensmitteln Verwendung finden. Die Aufnahme erfolgt in diesen Fällen oral, die Resorption im Magen-Darm-Trakt. Die gängigere Form ist jedoch das „Kiffen“ in Form eines Joints oder Blunts. Haschisch besitzt häufig nur einen Gehalt an Cannabisextrakt von 20% – bei schlechter Qualität auch deutlich darunter. Stärkere Sorten wie der sogenannte schwarze Afghane können aber einen Gehalt von bis zu 30% aufweisen – und haben somit auch die höchste Konzentration an THC und anderen cannabinoiden Wirkstoffen.
Haschischöl bezeichnet aus der Hanfpflanze extrahiertes Öl, welches nahe an reinem THC liegt. Es wird verdampft und eingeatmet (kiffen) – oder aber ebenso wie Haschisch Lebensmitteln beigefügt. Aber auch das Träufeln auf Papier und das Lutschen an diesem ist eine gebräuchliche Form des Konsums.
Marihuana sind die getrockneten Blütenstände der weiblichen Cannabispflanze. Diese müssen zudem unbefruchtet sein, nur dann weisen sie einen hohen THC-Gehalt auf. Marihuana wird zumeist geraucht oder verdampft (kiffen). Diese Form des Cannabiskonsums nimmt bis zu 30% Wirkstoffgehalt durch die Lungen auf. Offizielles medizinisches Cannabis kann auf bis zu 22% THC-Wert gelangen. Der CBD-Gehalt kann bis zu 10% betragen.
Mögliche Nebenwirkungen
Einer Studie zufolge haben Cannabis-Konsumierende ein doppelt so hohes Unfallrisiko im Vergleich zu nüchternen Verkehrsteilnehmern. Dies liegt darin bedingt, dass die unmittelbare Wirkung von Cannabis bei Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen zu Leistungseinbußen führt – besonders in der ersten Stunde des Rausches. Nach dem Genuss von Cannabis als Rauschmittel ist also nicht mehr von einer verlässlichen Fahrtüchtigkeit zu sprechen.
Dauerhafter Cannabiskonsum kann zudem auch eine Beeinträchtigung der kognitiven Leistungsfähigkeit zur Folge haben. Auch wenn keine bleibenden Hirnschäden verursacht werden, sinken jedoch Aufmerksamkeit, Konzentration sowie Lernfähigkeit.
Starker Cannabiskonsum beeinträchtigt die zudem die Lungenfunktion. Auch die Lungenkrebs-Gefahr steigt – was jedoch zumeist am beigemischten Tabak bei Rauchen eines Joints liegt.
Auswirkungen des Cannabiskonsums auf ein Embryo oder einen Säugling sind nicht einwandfrei nachweisbar und damit als umstritten zu betrachten.
Sicher ist jedoch, dass routinierter Konsum zu einer psychischen Abhängigkeit führen kann. Auch von sanften körperlichen Symptomen ist bei regelmäßigem Cannabiskonsum auszugehen. Häufig sind auch “Rückzugstendenzen” festzustellen und eine gleichgültige Haltung gegenüber alltäglichen Aufgaben wie Arbeit oder Schule.
Der Konsum von Cannabis kann besonders in hoher THC-Dosierung psychotische Symptome auslösen. Der direkte Wirkzusammenhang mit Psychosen ist wissenschaftlich nicht ausreichend untermauert.